Keine Sicherung – kein Mitleid
lws./bsi. WIESBADEN / BONN. Es sind selbstverständlichkeiten: Sie schließen den Stall ab. Sie lassen wichtige Papiere und Datenträger nicht über Nacht auf dem unverschlossenen Traktor. Sie verriegeln das Hoftor. Doch, wie sieht es mit der Sicherheit Ihrer Daten aus? Damit wird in vielen landwirtschaftlichen Betrieben sehr sorglos umgegangen. Jede Datensicherung ist besser, als keine Datensicherung. Mit den Bordmitteln des Betriebssystems läßt sich schon viel erreichen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Vorfälle im Zusammenhang mit Verschlüsselungs-Trojanern weist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – wie schon seit Jahren – auf die Bedeutung von Backups und Datensicherungen hin. Regelmäßig angelegte Daten- und System-Backups sind im Falle einer Infektion durch einen Verschlüsselungs-Trojaner (Ransomware) oft die einzige Möglichkeit, die betroffenen Dateien und Systeme wiederherzustellen und größeren Schaden zu vermeiden.
Datensicherungen lassen sich vollständig, stufenweise, sowie manuell oder automatisch mithilfe einer Backup-Software durchführen. Dabei sollte man neben dem PC auch die Daten berücksichtigen, die auf dem Smartphone oder Tablet sowie in einem Cloud-Speicher abgelegt sind. Die gewählte Methode hängt von der Bedeutung, der Menge und der – eventuell gesetzlich vorgeschriebenen – Aufbewahrungsdauer der Daten ab. Dementsprechend sollten hinsichtlich Kapazität, Haltbarkeit und Lebensdauer passende Speichermedien wie externe Festplatten, USB-Sticks, CDs oder DVDs gewählt werden.
Schutzmaßnahmen gegen Ransomware
Das BSI beobachtet immer wieder Schadsoftware-Wellen zur Verbreitung von Verschlüsselungs-Trojanern (Ransomware). Betroffen sind Unternehmen ebenso wie Behörden und Privatanwender. Grundlegende präventive Schutzmaßnahme gegen die Auswirkungen einer Ransomware-Infektion ist die regelmäßige Erstellung von Backups, damit verschlüsselte Daten nicht verloren sind. Dabei sollte folgendes beachtet werden:
- Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten auf ein externes Speichermedium, beispielsweise eine USB-Festplatte, einen USB-Speicherstick oder einen vertrauenswürdigen Cloud-Speicher.
- Viele Verschlüsselungstrojaner können auch Daten auf externen Laufwerken und Netzlaufwerken unbrauchbar machen. Verbinden Sie deshalb das Speichermedium für Ihre Datensicherungen nicht dauerhaft mit Ihrem Computer.
- Bewahren Sie ihre Datensicherung getrennt von Ihrem Computer an einem geschützten Ort auf. Wenn Sie Cloud-Dienste für die Datensicherung verwenden möchten, informieren Sie sich, welchen Schutz Ihrer Daten (Transportverschlüsselung, verschlüsselte Ablage) der Cloud-Betreiber gewährleistet.
- Prüfen Sie anhand einiger ausgewählter Dateien, ob sich die gesicherten Daten auch tatsächlich wiederherstellen lassen.
Neben der regelmäßigen Anlage von Backups ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu einer Ransomware-Infektion kommt. Dazu sollten Mitarbeiter und Privatanwender sensibilisiert werden, damit sie das Phänomen Ransomware kennen und somit verdächtigen Mails oder Links mit Vorsicht und gesundem Misstrauen begegnen können. Darüber hinaus sollten Standardschutzmaßnahmen getroffen werden, beispielsweise Software wie Betriebssystem, Browser und Browser-Plugins (Java, Flash, Adobe-Reader, etc.) aktuell zu halten.
Einleitung: Peter Gaß
Text: Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Pressemitteilung vom 22. Februar 2016
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Peter Gaß als Multiplikator der Allianz für Cyber-Sicherheit
Im Agribusiness werden zunehmend Daten – auch über unsichere Transportwege – ausgetauscht. Mähdrescher, Pflanzenschutzgeräte, Flottenmanagement sind nur einige Anwendungsbeispiele. Peter Gaß, der Betreiber dieser Internetseite, ist Multiplikator in der Allianz für Cyber-Sicherheit. Um seine Leser aus dem Agribusiness für die Gefahren des Datenaustauschs zu sensibilisieren, werden Beiträge zu diesem Thema in den Redaktionsplan aufgenommen. Nach Möglichkeit wird jeweils am fünften Montag im Monat ein Beitrag zum Thema Cyber-Sicherheit veröffentlicht.