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Was wie eine harmlose E-Mail aussieht, kann den gesamten Betrieb lahmlegen.

BSI warnt vor Emotet und empfiehlt Schutzmaßnahmen. Foto: Peter Gaß Peter Gaß unterstützt als Multiplikator die Allianz für Cyber-Sicherheit. Logo: BSIlws./bsi. WIESBADEN / BONN. Immer noch werden E-Mails gelesen, Anhänge geöffnet und Links angeklickt. Egal, ob alte Hasen oder junge Hüpfer: Die Sorglosigkeit – auch in der Landwirtschaft – ist erschreckend. Emotet gilt als eine der gefährlichsten Bedrohungen durch Schadsoftware weltweit und verursacht hohe Schäden auch in Deutschland.

Gefälschte E-Mails im Namen von Kollegen, Geschäftspartnern oder Bekannten – Schadsoftware, die ganze Unternehmensnetzwerke lahm legt: Emotet gilt als eine der gefährlichsten Bedrohungen durch Schadsoftware weltweit und verursacht auch durch das Nachladen weiterer Schadprogramme aktuell hohe Schäden auch in Deutschland. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in den vergangenen Tagen eine auffällige Häufung an Meldungen zu schwerwiegenden IT-Sicherheitsvorfällen erhalten, die im Zusammenhang mit Emotet stehen. In Einzelfällen ist es bei den Betroffenen durch Ausfälle der kompletten IT-Infrastruktur zu Einschränkungen kritischer Geschäftsprozesse gekommen, die Schäden in Millionenhöhe nach sich ziehen. Daneben sind dem BSI weitere Fälle mit weniger schwerem Verlauf gemeldet worden, bei denen Malware-Analysten des BSI Emotet-Infektionen nachweisen konnten. Emotet wird derzeit weiterhin über groß angelegte Spam-Kampagnen verteilt und stellt daher eine akute Bedrohung für Unternehmen, Behörden und Privatanwender dar. Das BSI hat im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags KRITIS-Betreiber, staatliche Einrichtungen in Bund und Ländern sowie Teilnehmer der Allianz für Cyber-Sicherheit heute erneut vor Emotet gewarnt und effektive umfassende Schutzmaßnahmen empfohlen. Angepasst an die Zielgruppen Unternehmen und Privatanwender sind diese auf den Webseiten des BSI abrufbar unter https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/ACS/emotet und https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/emotet. Dazu erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm:

„Emotet ist nach unserer Einschätzung ein Fall von Cyber-Kriminalität, bei der die Methoden hochprofessioneller APT-Angriffe adaptiert und automatisiert wurden. Schon im aktuellen Lagebericht des BSI haben wir von einer neuen Qualität der Gefährdung gesprochen und sehen uns durch Emotet darin bestätigt. Wir fordern deswegen Unternehmen und Organisationen auf, ihre IT-Infrastruktur und insbesondere ihre kritischen Geschäftsprozesse vor dieser Art der Bedrohung zu schützen und ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen angemessen auszubauen. Durch geeignete Prävention kann man das Risiko einer Infektion mit Emotet erheblich mindern. Mit der bewährten Standardvorgehensweise IT-Grundschutz und der Kooperationsplattform Allianz für Cyber-Sicherheit bietet das BSI als die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde Mittel und Unterstützung, um dieses Ziel zu erreichen.“

Durch das sogenannte „Outlook-Harvesting“ ist Emotet in der Lage, authentisch aussehende Spam-Mails zu verschicken. Dazu liest die Schadsoftware Kontaktbeziehungen und seit einigen Wochen auch E-Mail-Inhalte aus den Postfächern bereits infizierter Systeme aus. Diese Informationen nutzen die Täter zur weiteren Verbreitung des Schadprogramms in nachfolgenden Spam-Kampagnen, so dass die Empfänger fingierte Mails von Absendern erhalten, mit denen sie erst kürzlich in Kontakt standen. Das BSI rechnet daher künftig mit einer weiteren Zunahme an gut gemachten, automatisierten Social-Engineering-Angriffen dieser Art, die für die Empfänger kaum noch als solche zu identifizieren sind. Diese Methode eignet sich ebenfalls zum Einsatz von hochspezialisierten Spear-Phishing-Angriffen auf besonders hochwertige Ziele.

Emotet verfügt zudem über die Möglichkeit, weitere Schadsoftware nachzuladen, sobald es einen Computer infiziert hat. Diese Schadprogramme ermöglichen den Angreifern etwa das Auslesen von Zugangsdaten und vollständigen Remote-Zugriff auf das System. Zuletzt wurde insbesondere der Banking-Trojaner „Trickbot“ nachgeladen, der sich u.a. über das Auslesen von Zugangsdaten (Mimikatz) und SMB-Schwachstellen (Eternal Blue/Romance) selbstständig in einem Netzwerk ausbreiten kann. Je nach Netzwerkkonfiguration ist es dabei zu Ausfällen kompletter Unternehmensnetzwerke gekommen. Die Schadprogramme werden aufgrund ständiger Modifikationen zunächst meist nicht von gängigen Virenschutzprogrammen erkannt und nehmen tiefgreifende Änderungen an infizierten Systemen vor. Bereinigungsversuche bleiben in der Regel erfolglos und bergen die Gefahr, dass Teile der Schadsoftware auf dem System verbleiben. Einmal infizierte Systeme sind daher grundsätzlich als vollständig kompromittiert zu betrachten und müssen neu aufgesetzt werden. In mehreren dem BSI bekannten Fällen hatte dies Produktionsausfälle zur Folge, da ganze Unternehmensnetzwerke vollständig neu aufgebaut werden mussten.

Einleitung: Peter Gaß
Text: Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Pressemitteilung vom 5. Dezember 2018
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Über die Allianz für Cyber-Sicherheit
Die Allianz für Cyber-Sicherheit ist eine Initiative des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die 2012 in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) gegründet wurde. Die Allianz hat das Ziel, die Cyber-Sicherheit in Deutschland zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit des Standortes Deutschland gegenüber Cyber-Angriffen zu stärken. Sie richtet sich vorrangig an Unternehmen und Behörden, darüber hinaus aber auch an sonstige Institutionen und Organisationen in Deutschland. Interessenten haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Rollen als Teilnehmer, Partner oder Multiplikator an der Allianz beteiligen. Auf der Internetseite https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/ACS/DE/Home/startseite.html gibt es weitere Informationen zur Allianz sowie zu den Beteiligungsmöglichkeiten.

Peter Gaß als Multiplikator der Allianz für Cyber-Sicherheit
Im Agribusiness werden zunehmend Daten – auch über unsichere Transportwege – ausgetauscht. Mähdrescher, Pflanzenschutzgeräte, Flottenmanagement sind nur einige Anwendungsbeispiele. Peter Gaß, der Betreiber dieser Internetseite, ist Multiplikator in der Allianz für Cyber-Sicherheit. Um seine Leser aus dem Agribusiness für die Gefahren des Datenaustauschs zu sensibilisieren, werden Beiträge zu diesem Thema in den Redaktionsplan aufgenommen. Nach Möglichkeit wird jeweils am fünften Montag im Monat ein Beitrag zum Thema Cyber-Sicherheit veröffentlicht.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 31. Dezember 2018 und wurde abgelegt unter "A.07 Cyber-Sicherheit, K.01 Text".

 

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