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100.000 Mastschweine testen Roggen

Branchenfenster: Fleischwirtschaft. Foto: Peter Gaß Eignet sich Roggen in der Schweinemast? Foto: Peter Gaß lws./drv. WIESBADEN / BERLIN. Die genossenschaftliche Viehvermarktung Walsrode eG engagiert sich gemeinsam mit der Saatgutfirma KWS Lochow und der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) in dem Projekt „Tiergerechte Schweinefütterung und die Bedeutung von ballaststoffreichem Getreide“. In der Feldstudie zum Roggeneinsatz in der Schweinemast sollen die in der Wissenschaft beschriebenen positiven Effekte unter Praxisbedingungen nachvollzogen werden.

Die Anforderungen an die Schweinehaltung und -vermarktung werden durch steigende Auflagen an das Tierwohl immer anspruchsvoller. Neben Tierschutz-relevanten Maßnahmen in Haltung und Management wollen die Projektpartner einen Weg über die Fütterung finden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Grundlagen für die Untersuchungen stellten die über den Nährwert hinausgehende Wirkung hoher Roggenanteile sowie eine Förderung von Tierwohl und Tiergesundheit in der Schweineproduktion dar.

Für die Studie wurden Tiere in 16 Betrieben mit insgesamt 16.194 Mastplätzen einbezogen. Die Teilnahme alle Beteiligten erfolgte rein aus Eigeninitiative. In bis zu zwei Durchgängen wurden 27.303 Tiere gemästet. Von den Mästern hielten neun Betriebe Eber, so dass 19.187 unkastrierte Eber erfasst wurden. Grundlage für die Teilnahme an der Feldstudie war u. a. die Einhaltung eines vorgegebenen Fütterungskonzeptes. Der Roggenanteil war in der Rationsgestaltung auf 40 Prozent definiert. Untersucht wurde u. a. der Einfluss einer roggenreichen Fütterung auf die Salmonellenbelastung und den durch Skatol induzierten „Ebergeruch“ im Mastschwein.

Die Auswertung von insgesamt 27.303 Masttieren ergab eine deutliche Reduktion der Salmonellenbefunde. Die Befunde haben sich bei elf von 16 Betrieben verbessert. Insgesamt waren die Salmonellenbefunde um 35 Prozent geringer. Dies unterstützt die Hypothese, dass die forcierte Butyratproduktion einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit hat und einer Salmonellen-Invasion vorbeugt. In der Feldstudie konnte zudem eine deutliche Reduktion der Befundraten für Ebergeruch bis hin zur vollständigen Vermeidung festgestellt werden. Der Ebergeruch ging in acht von neun Betrieben auf einen prozentuellen Anteil von Null zurück. Dabei erhöhte sich das Leistungsspektrum bei einer täglichen Zunahme von mehr als 800 Gramm bei gleichzeitig gutem Fleischmaß von durchschnittlich 65 Millimeter bei einem Speckmaß von 13 Millimeter. Sehr positiv war auch die Halbierung der Tierverluste im Vergleich zur Vorlaufphase.

Der Geschäftsführer der Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Wilhelm Behrens, ist eine treibende Kraft dieses Projektes. So präsentierte er gemeinsam mit Andreas von Felde von der KWS Lochow und Richard Grone von der TiHo bereits im November 2017 beim DRV-Forum Tierische Veredelung die wegweisenden Ergebnisse und stieß auf großes Interesse bei den Zuhörern.

Die Studie wird im Jahr 2018 von den drei Projektbeteiligten Viehvermarktung Walsrode eG, TiHo und KWS Lochow GmbH fortgeführt. Es werden weitere Betriebe einbezogen, sodass eine Tierzahl von rund 100.000 angestrebt wird.

Foto: Peter Gaß
Text: Deutscher Raiffeisenverband (DRV), Pressemitteilung vom 2. Februar 2018
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Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 12. Februar 2018 und wurde abgelegt unter "C.03 Fleischwirtschaft, E.18 Roggen, F.05 Schweine, K.01 Text".

 

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