Müller (MVV): Koalitionsvertrag hat richtige energiepolitische Ansätze
lws./mvv. WIESBADEN / MANNHEIM. Der Aufsichtsrat des Mannheimer Energieunternehmens MVV hat die Bestellung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Georg Müller (55) am Donnerstag, dem 8. März 2018, um weitere fünf Jahre bis Ende 2023 verlängert. Müller äußert sich immer wieder zu energiepolitischen Themen. So auch auf der Hauptversammlung am Freitag, dem 9. März 2018, in Mannheim. Dort ging er auf den Koalitionsvertrag ein.
Er sprach sich für einen forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien und eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Wärmesektors aus. Aus seiner Sicht enthält der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD dazu viele richtige Ansätze, die dem vor Jahren eingeschlagenen Kurs des tiefgreifenden Umbaus des Energiesystems weiter folgt.
„Die Grundrichtung stimmt“, betonte Dr. Müller, auch wenn vieles noch vage und unkonkret geblieben ist. Für MVV ist und bleibt die Windkraft an Land die Schlüsseltechnologie der Energiewende:
„Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss ihr Ausbau bundesweit fortgesetzt werden.“
Dazu sollten, so Dr. Müller, künftig zum einen nur noch genehmigte Windprojekte für Ausschreibungen zugelassen werden, zum anderen forderte er in 2018 und 2019 zusätzliche Ausschreibungsmengen, um die Fehlsteuerung aus den Ausschreibungsrunden des letzten Jahres schnell auszugleichen. Dr. Müller:
„Der Umstieg auf wettbewerbliche, technologiespezifische Ausschreibungen ist richtig und erfolgreich. Er hat zu deutlich sinkenden Kosten geführt. Es wäre aber fast schizophren, den Ausbau genau dann zu stoppen, wenn die Effizienzbemühungen der letzten Jahre beginnen zu greifen.“
Für den MVV-Chef bildet daneben die Wärmeversorgung einen maßgeblichen Baustein zum Erreichen der Klimaziele. Rund ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland entfallen auf die Wärmeerzeugung. Es gelte daher, die unterschiedlichen Wärmeoptionen zu bewahren:
„In Städten bedarf es anderer Lösungen als auf dem Land.“
Dabei spielt Fernwärme auch in Zukunft eine unverzichtbare Rolle. Gerade in Ballungsgebieten sind Fernwärmenetze als zukunftssichere Infrastruktur wichtige Energiedrehscheiben.
Das Fundament einer umweltfreundlichen Fernwärme bildet nach den Worten von Dr. Müller die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Deshalb sollte auch das KWK-Gesetz über 2022 hinaus verlängert werden. Parallel müssten auch in der Wärmeversorgung erneuerbare Energien und industrielle Abwärmelösungen schrittweise eingebunden werden.
Einleitung: Peter Gaß
Text: MVV Energie, Pressemitteilung vom 9. März 2018
Foto: Peter Gaß
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