Der Obst- und Gemüsemarkt in Zahlen
lws./fruitl. WIESBADEN / BERLIN. Nach aktuellen Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2014 circa 970 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und etwa 820 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. Sowohl die Obstproduktion als auch die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2014 mit knapp 38 Millionen Tonnen fast genauso hoch aus wie im Vorjahr. Bei Gemüse dürfte die Ernte 2014 in der EU mit circa 63 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent gestiegen sein.
Dem ernteschwachen Vorjahr folgten 2014 in nahezu der gesamten deutschen Obstproduktion sehr hohe Erntemengen. Eine starke Konkurrenz innerhalb des Sortiments sorgte für Preisdruck, aber auch für sehr große Absatzmengen. Mit knapp 1,4 Millionen Tonnen erreichte man fast das Niveau der Rekordernte des Jahres 2009/10. Bei Äpfeln wurde zum ersten Mal seit jener Saison wieder das volle Ertragspotenzial genutzt, die Ernte überschritt die Grenze von einer Million Tonnen. Die Marktproduktion von Gemüse erreichte 2014 nach AMI-Schätzung mit 3,9 Millionen Tonnen (+ 14 Prozent) das bislang höchste Ergebnis der letzten 25 Jahre.
Die deutschen Frischgemüseimporte sind 2014 wahrscheinlich geringfügig gesunken und beliefen sich nach AMI-Schätzung auf knapp 3,1 Millionen Tonnen. Im Jahr 2013 war mit knapp 3,2 Millionen Tonnen ein Einfuhrrekord erreicht worden. Die Niederlande und Spanien sind nach wie vor die wichtigsten Lieferanten für Frischgemüse. Beide Länder zusammen bringen es auf fast zwei Drittel der Gesamteinfuhr.
Die deutschen Frischobsteinfuhren dürften 2014 den Rekordwert aus dem Vorjahr (5,2 Millionen Tonnen) nicht ganz erreichen. Besonders Obstarten der gemäßigten Breiten wurden weniger importiert, bei den Südfrüchten blieb die Menge fast konstant. Vor allem Bananen haben sich gut behauptet.
Jeder Privathaushalt kaufte 155,7 Kilogramm frisches Obst und Gemüse
Die Privathaushalte in Deutschland kauften im Jahr 2014 mit 85,4 Kilogramm je Haushalt knapp zwei Prozent weniger Frischobst ein und gaben dafür mit 153,56 Euro knapp fünf Prozent weniger aus. Der zuletzt deutliche Preisanstieg für Frischobst setzte sich 2014 also nicht fort. Äpfel, Bananen und Orangen werden in Deutschland in größter Menge eingekauft. Dabei haben Äpfel und Orangen 2014 verloren, während Bananen sich gehalten haben. Deutlich verloren haben Tafeltrauben, wofür eine verregnete Saison in Italien mit verantwortlich war. Unter den wenigen Gewinnern bei den Top Ten Frischobstarten nehmen Birnen einen besonderen Platz ein.
Mit 70,3 Kilogramm je Haushalt stieg der Konsum von Frischgemüse um knapp zwei Prozent. Die Verbraucherausgaben sanken dagegen um gut ein Prozent auf 147,76 Euro. Tomaten, Möhren und Zwiebeln sind von der Einkaufsmenge her nach wie vor die bedeutendsten Produkte, alle drei mussten aber leichte Einbußen bei der Einkaufsmenge verzeichnen. Deutliche Zuwachsraten verzeichneten die dann folgenden Gurken und Paprika. Den höchsten relativen Zuwachs gab es aber beim Spargel, der von einer reichlichen Inlandsernte profitierte.
Die Top Ten der beliebtesten Obst- und Gemüsesorten der Deutschen
Beim Frischobst betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt in Deutschland 2014 bei Äpfeln 18,5 Kilogramm, Bananen (15,6 Kilogramm), Orangen (9,3 Kilogramm), Easy Peeler (6,6 Kilogramm), Trauben (4,8 Kilogramm), Erdbeeren (4,4 Kilogramm) Melonen (4,4 Kilogramm), Birnen (3,2 Kilogramm, Nektarinen (3,0 Kilogramm) und Ananas (2,1 Kilogramm).
Beim Frischgemüse betrug die Einkaufsmenge pro Privathaushalt in Deutschland 2014 bei Tomaten 11,4 Kilogramm, Möhren (8,3 Kilogramm), Zwiebeln (7,5 Kilogramm), Gurken (7,4 Kilogramm), Paprika (5,9 Kilogramm), Eissalat (3,1 Kilogramm), Spargel (2,4 Kilogramm), Blumenkohl (2,0 Kilogramm), Porree (1,7 Kilogramm) und Zucchini (1,7 Kilogramm).
Foto: Peter Gaß
Text: Messe Berlin GmbH, Pressemitteilung, 2. Februar 2015, Eröffnungsbericht zur FRUIT LOGISTICA 2015
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