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Energiepflanzen

Biogasanlage Niederndodeleben Der Anbau von Energiepflanzen steht auf den Agrarmärkten in Nutzungskonkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion und zum Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zur stofflichen Nutzung. Die KWS Saat AG ist der Überzeugung, dass diese vielfältigen Verwendungen von Pflanzen auch in Zukunft nebeneinander bestehen können und müssen. Voraussetzung dafür ist die effiziente Nutzung der nur begrenzt zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen und somit eine kontinuierliche Steigerung der Ertragsleistung von Pflanzen.

Das Kerngeschäft der KWS SAAT AG liegt im Bereich der Forschung, Züchtung, der Vermehrung und des sich anschließenden Vertriebs von Sorten von Zuckerrüben, Mais, Getreide und Kartoffeln. Einen wichtigen und strategischen Part nimmt hierbei die Züchtung von Energiepflanzensorten zur Erzeugung von Biomasse durch die Landwirtschaft ein.

Erfolgskriterien für Energiepflanzen

Damit eine Sorte aus dem KWS Sortiment zu einer erfolgreichen Energiepflanze und ihr Energiepotenzial voll erschlossen werden kann, wird sie im Verlauf der jahrelangen Energiepflanzen-Züchtungsprogramme anhand von vier Kriterien kritisch bewertet:

  • Biomassebildung,
  • Energieausbeute,
  • Umsetzungsgeschwindigkeit zu Energie,
  • Prozesskosten.

In diesen Züchtungsprogrammen haben sich derzeit vor allem folgende Pflanzenarten bewährt:

  • Mais und Zuckerrübe,
  • Sorghum und Roggen.

Gegenwärtig sind für die KWS sechs Maissorten, zwei Zuckerrübensorten, vier Sorghumsorten und drei Roggensorten vom Bundessortenamt zum Vetrieb zugelassen. KWS evaluiert daneben fortlaufend auch weitere Pflanzenarten für eine Verwendung als Energiepflanze.

Biogas aus Zuckerrüben

Die Rübe ist der vielversprechende Neuling als Biogassubstrat. Die Zuckerrübe hat ein ganz enormes Ertragspotenzial:

  • Sie besteht vorrangig aus Zucker und somit reiner Energie, die leichter zu erschließen ist als Energie aus Stärke.
  • Bei Zuckerrüben kann problemlos die ganze Pflanze verwertet werden (Masse- bzw. Ertragssteigerung).
  • Sie erzielt die höchsten Frischmasseerträge. Zuckerrüben haben eine hervorragende Fermentierbarkeit und vergären innerhalb von zwei bis drei Wochen (hohe Umsetzungsgeschwindigkeit!) vollständig zu Biogas mit hohen Methangaskonzentrationen.
  • 90% des in der Rübenmasse gebundenen Kohlenstoffs werden zu Biogas umgewandelt (bei Mais sind es 70%).

EnergieRüben sind speziell für die Verwertung in Biogasanlagen züchterisch optimiert und somit nicht für die Anlieferung in Zuckerfabriken zugelassen. Auch die Züchtung winterharter Sorten für den ganzjährigen Anbau zur Erhöhung des Biomasseaufkommens ist von Interesse. So hat die KWS beispielsweise derzeit die Entwicklung einer Winterrübe als langfristig angelegtes Forschungsvorhaben in ihrem F&E-Programm.

Weiterentwicklung der Nutzungspotentiale

Weiterer Forschungsbestandteil im Energiepflanzenprogramm ist die Fruchtfolge (so z.B. Roggen und Sorghum für den Zweit- bzw. Zwischenfruchtanbau). Ziele sind die effiziente und zugleich schonende Bestellung der Flächen sowie die Erhaltung und Verbesserung der landwirtschaftlichen Vielfalt.

Die KWS als Unternehmen der Pflanzenzüchtung verfolgt das Anliegen, in enger Kooperation mit Energieproduzenten und Anlagenbauern die bisher gezüchteten Pflanzensorten sowie die Verfahren zur Energiegewinnung weiter zu verbessern. Wir sehen die Herausforderung darin eine Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Hier ist in den nächsten Jahren weitere intensive Forschung und Entwicklung erforderlich, die stabile politische Rahmenbedingungen voraussetzt.

Text: KWS SAAT AG, Stand 04/2012
Foto: Peter Gaß

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 1. Oktober 2012 und wurde abgelegt unter "B. Schwerpunktthemen, B.09 BMA KWL, 2012, D. Arbeitsschritte, D.08 Weitere, E. Feldfrüchte, E.02 Energiepflanzen, E.15 Mais, E.19 Rüben, E.24 Weitere, K. Medien, K.01 Text".

 

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