25 Jahre Amazone-Einzelkornsämaschinen
Das Lohnunternehmen Metzger setzt für die Aussaat von Mais für die Biomethananlage Klein Wanzleben (Sachsen-Anhalt) Einzelkornsaatgeräte von Amazone ein. Diese blicken auf eine 25jährige Tradition zurück. Als Amazone 1987 seine ersten Einzelkornsämaschinen auf den Markt brachte, ahnte wohl noch niemand, welche Erfolgsgeschichte damit gestartet wurde. Heute, 25 Jahre später, ist Amazone mit seinen Baureihen ED und EDX einer der führenden Hersteller von Einzelkornsämaschinen. Diese sind vor allem im überbetrieblichen Maschineneinsatz stark vertreten.
Meilensteine der Einzelkornsämaschinen-Geschichte ED
1987 startete die Geschichte der Einzelkornsämaschinen mit dem 3 m breiten Airplanter ED 300-4. Der Airplanter zeichnete sich durch einen durchgehenden, großen Düngerbehälter sowie einen neu entwickelten Vereinzelungsmechanismus aus, der höhere Fahrgeschwindigkeiten als die bis dahin verfügbare Technik möglich machte. Die Abstreifer waren einfacher einzustellen, und der Vereinzelungsmechanismus erwies sich als unempfindlicher gegenüber wechselnden Saatgutpartien und -größen.
1989 folgte die ED 450-K mit 4,5 m Arbeitsbreite, 6 Reihen und einem innovativen Klappkonzept. 1991 brachte Amazone die Reifenpacker-Einzelkornsämaschine RP-ED auf den Markt. Sie konnte mit einem Bodenbearbeitungsgerät kombiniert werden. Die Düngerschare waren vor dem Reifenpacker angeordnet, so dass die Düngerablageschlitze vom Reifenpacker wieder verschlossen wurden. Gleichzeitig schaffte der Reifenpacker einen rückverfestigten Saathorizont für eine optimale Saatgutablage und sorgte für einen schlupffreien Antrieb der Säaggregate.
1995 stellte Amazone mit der Baureihe ED 01 in Arbeitsbreiten von 3 bis 6 m ein komplett überarbeitetes Programm vor. Die Maschinen verfügten erstmals über große Saatgutbehälter aus Kunststoff, die Säaggregate wurden über Ketten angetrieben. Die Antriebsräder waren vor der Klemmschiene für die Säaggregate montiert, so dass die Maschinen sehr variabel mit unterschiedlichsten Reihenabständen für die verschiedensten Kulturen eingesetzt werden konnten.
1996 folgte die ED 601-K mit großem Düngerbehälter und dem innovativen Klappkonzept „KIK“. Bei der 6 m breiten Maschine wurden zwei Rahmenteile mit den Säaggregaten kompakt und schwerpunktgünstig auf 3 m Transportbreite übereinander geklappt. Körnerabstände und Düngermengen konnten über ein gemeinsames Getriebe verstellt werden.
Ein weiterer entscheidender Schritt erfolgte im Jahr 2000 mit der Einführung des Mulchsaataggregates Contour. Damit gab es erstmals ein Säaggregat, das sowohl für gepflügte Flächen als auch für Mulchsaatflächen genutzt werden konnte. Als Besonderheit verfügten die Contour Aggregate über ein Längstandem zur Führung der Säaggregate. Es verbesserte die Laufruhe der Säaggregate und ermöglichte so eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten und eine Optimierung der Saatgutablage. Außerdem konnte die Fallhöhe der Saatkörner weiter reduziert worden.
2001 löste Amazone mit der Baureihe ED 02 die ED 01 ab. Entscheidende Neuerungen waren u.a. die Einzelreihenabschaltung über eine Schlingfederkupplung sowie die hydraulische Aushebung der Säaggregate. Neu hinzu kam die 9 m breite ED 902-K mit neuartigem Klappkonzept. Die drei Rahmenelemente mit den Säaggregaten konnten auf kompakte 3 m zusammengeklappt werden. Die Maschinen verfügten über 2 miteinander gekoppelte Getriebe, um eine einheitliche, schlupfarme Aussaatmenge über die gesamten Arbeitsbreite sicherzustellen.
Erfolgsgeschichte EDX
2002 startete die Entwicklung und die damit noch relativ junge Erfolgsgeschichte der EDX-Baureihe. 2004 wurde ein erster Prototyp gebaut, 2007 die gezogene EDX 9000-TC mit 9 m Arbeitsbreite auf der Agritechnica vorgestellt. 2007 begann auch die Serienfertigung dieser Maschine. 2009 folgte die EDX 6000-TC als gezogene Version mit 6 m Arbeitsbreite, 2010 dann die Anbaumaschinen EDX 6000-2C und 2011 die EDX 6000-2 als 6 m-Versionen mit oder ohne Fronttank.
Alle Maschinen verfügen über das neue und auf der Agritechnica 2007 mit einer Goldmedaille ausgezeichnete Kornvereinzelungs- und Ablagesystem Xpress. Bei diesem System kommt anstatt der herkömmlichen Saugluft-Vereinzelung ein Überdrucksystem zum Einsatz, bei dem Kornvereinzelung und Kornablage getrennt voneinander stattfinden. Während die exakte pneumatische Vereinzelung der Körner über eine bzw. zwei zentrale Vereinzelungstrommeln erfolgt, befördert das Überdrucksystem die Saatkörner aktiv bis hin zur präzisen Ablage in der Saatfurche. Dort fängt jeweils eine Kunststoff-Fangrolle die einzelnen Körner auf und drückt sie in der Furche fest.
Entscheidend für den Erfolg der EDX-Technologie ist, dass die Flächenleistungen bei der Aussaat von Mais, Sonnenblumen und Raps um bis zu 50 % höher liegen als bei herkömmlichen Einzelkornsämaschinen. Dies wird zum einen durch höhere Arbeitsgeschwindigkeiten von 10 bis 15 km/h möglich, zum anderen durch eine deutliche Reduzierung der Rüst-und Nebenzeiten. So verfügen die EDX u.a. über zentrale große Vorratsbehälter für Saatgut und Dünger, eine automatische Abstreiferverstellung und eine zentrale Schardruckverstellung.
Seit 2011 bietet Amazone die EDX auch mit einer Fahrgassenschaltung an. Außerdem können Maschinen mit Engsaatausrüstungen bei Reihenabständen von 44,9 cm, einige sogar von 37,5 cm geliefert werden, so dass sich die Anforderungen des Bodenerosionskatasters erfüllen lassen.
Lückenloses Programm
Zum 25 jährigen Jubiläum verfügt Amazone mit den Baureihen ED und EDX über ein lückenloses Einzelkornsämaschinen-Programm für die verschiedensten Betriebs- und Flächenstrukturen. So sind die ED-Einzelkornsämaschinen ab 3 m Arbeitsbreite mit 4 Säagregaten verfügbar. Im oberen Leistungsbereich reicht das Programm bis zu den EDX-Einzelkornsämaschinen mit 9 m Arbeitsbreite und bis zu 20 Säaggregaten. Man darf gespannt sein, wie sich die Erfolgsgeschichte der Amazone-Einzelkornsämaschinen in den nächsten 25 Jahren fortsetzen wird.
Text: Amazone-Werke, Pressemitteilung ohne Datum (Herbst 2011)
Foto: Peter Gaß